Das Overbeck-Museum meldet rekordverdächtige Besucherzahlen: Rund 1.700 Besucher haben bereits im ersten Monat die große Retrospektive „Deine Frau, Dein Freund, Dein Kollege, Dein Alles“ über die Künstlerin Hermine Overbeck-Rohte besucht. „Wir erleben einen regelrechten Ansturm. Das Interesse an der Malerin, die bisher immer im Schatten ihres berühmten Ehemannes stand, ist riesig, und die Bilder lösen große Begeisterung aus“, freut sich Museumsleiterin Dr. Katja Pourshirazi. Aus dem ganzen Land reisen Kunstfreunde an, um das Werk Hermine Overbeck-Rohtes kennen zu lernen, wie eine repräsentative Umfrage des Museums zeigt. „Die Besucher kommen aus Thüringen ebenso wie aus Schleswig-Holstein, aus Bayern und aus Baden-Württemberg, und sogar aus dem Ausland“, betont Katja Pourshirazi. Einzig die Schau „Ich bin nicht sentimental“ zum 100. Todestag von Fritz Overbeck vor zwei Jahren löste einen vergleichbaren Andrang aus.
Mehr als 100 Bilder der Malerin Hermine Overbeck-Rohte, die zu Lebzeiten nie ausstellte und weitgehend im Verborgenen malte, sind derzeit im Overbeck-Museum zu sehen. Zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz zeigen auch die unbekannteren Seiten der Künstlerin, Fotografien und Auszüge aus Briefen runden den Einblick in ihr Leben und Werk anschaulich ab. Hermine Overbeck-Rohte war lange Zeit vor allem als die Ehefrau des Worpsweder Malers Fritz Overbeck bekannt, der die Künstlerkolonie am Weyerberg mit begründete. Dass sie selbst ebenfalls eine hervorragende Malerin auf der Höhe ihrer Zeit war, die – obwohl sie als Frau und Mutter von zwei Kindern nie ganz frei war, sich der Kunst zu widmen – nach ihrem Tod ein umfangreiches und eigenständiges Oeuvre hinterließ, ist bis heute für viele eine Überraschung.
Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm, das in Vorträgen, Lesungen, Kunstausflügen, Führungen und Malkursen nicht nur die Künstlerin und ihr Werk genauer vorstellt, sondern auch spannende Einblicke in die Lebenssituation von Frauen um die Jahrhundertwende ermöglicht. Was bedeutete es überhaupt für eine junge Frau um 1900, Malerin werden zu wollen? Dieser Frage geht die Leiterin des Overbeck-Museums, Dr. Katja Pourshirazi, in einem Vortrag am Samstag, 9. Juli um 19 Uhr im Overbeck-Museum nach. „Du traust mir nicht genug Talent zu“ lautet der Titel des unterhaltsamen Streifzugs durch ein bewegtes Kapitel weiblicher Kunstgeschichte, der es ermöglicht, die Malerin Hermine Overbeck-Rohte auch einmal im Kontext ihrer Zeit zu sehen.
Am Sonntag, 10. Juli geht es um 15 Uhr auf den Spuren Hermine Overbeck-Rohtes durch Vegesack. Wo hat die Künstlerin, die von 1905 bis zu ihrem Tod 1937 in Bremen-Nord gewohnt und gearbeitet hat, gelebt und gemalt? Wie sah das Leben einer Frau in Vegesack vor 100 Jahren aus? Das erzählt die Malerin in der schauspielerischen Führung mit dem Titel „Ich male mir die Tage zuhause so wunderschön aus“ selbst. Und am Samstag, 30. Juli führt ein Ausflug mit dem historischen Moorexpress nach Worpswede und dort auf die Spuren der sogenannten „Malweiber“: Hermine Overbeck-Rohte, aber auch Paula Modersohn-Becker und viele andere Künstlerinnen eroberten um die Jahrhundertwende die Malerkolonie für sich. Ein thematischer Ortsrundgang stellt die Künstlerinnen an Originalschauplätzen vor und gibt spannende Einblicke in ihr Leben und ihre Kunst.
Karten für diese und viele weitere Veranstaltungen sind im Overbeck-Museum, Altes Packhaus Vegesack, Alte Hafenstraße 30, 28757 Bremen erhältlich. Auch Vorbestellungen per Telefon unter der Nummer 0421/663 665 oder per Mail unter info@overbeck-museum.de sind möglich. Alle Tickets berechtigen auch zum Besuch der Ausstellung „Deine Frau, Dein Freund, Dein Kollege, Dein Alles“. Der Flyer mit dem ausführlichen Programm inklusive allen Preisen, Treffpunkten und Uhrzeiten liegt im Overbeck-Museum und vielerorts in Bremen und Umgebung aus und ist außerdem im Internet unter www.overbeck-museum.de abrufbar.
Das Overbeck-Museum ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet außer montags. Der Eintritt kostet 5 Euro / ermäßigt 3 Euro.
Dr. Katja Pourshirazi
Overbeck-Museum
Altes Packhaus Vegesack
Alte Hafenstraße 30
28757 Bremen
Telefon 0421 – 663 665
Fax: 0421 – 247 61 47
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Das deutsche Museumsportal
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