Die Verzauberung der Welt. Die Klassik des Tanzes von 1713-1913

Eine Ausstellung des Deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur im Tanzmuseum vom 28. September 2013 bis 10. August 2014 (Eröffnung: Freitag, 27. September um 19 Uhr)

Die Verzauberung der Welt. Die Klassik des Tanzes von 1713-1913

Marie Taglioni als Thea in dem gleichnamigen Ballett. Kreidelithographie aus dem 19. Jahrhundert

Die Ausstellung „Die Verzauberung der Welt. Die Klassik des Tanzes von 1713-1913“ zeichnet die Entstehung und Entwicklung des klassischen Balletts innerhalb dieser 200 Jahre nach, thematisiert anhand einer Vielfalt von rund 100 Exponaten – von Tanznotationen des 18. Jahrhunderts und einem Ballettschuh aus dem 19. Jahrhundert bis hin zur Tänzerinnenskulptur der Jahrhundertwende – die „Betörung der Sinne“, die von dieser Kunstform und ihren Protagonistinnen, den umschwärmten Starballerinen, ausging. Und sie beschreibt im letzten Abschnitt den Bruch – die „Entzauberung dieser Welt“ – den das Auftreten der „Ballets Russes“ und die Premiere des avantgardistischen Balletts „Le Sacre du Printemps“ im Jahr 1913 in Paris markiert.

Er ist bis heute der Inbegriff von Schönheit – der klassische Tanz, wie er auf den Ballettbühnen rund um die Welt die Menschen verzaubert und in seinen Bann zieht. Er begeistert Kinder und Jugendliche dergestalt, dass sie sich nichts Erstrebenwerteres vorstellen können, als Tänzer oder Tänzerin zu werden. Auf eine über 300jährige Tradition kann sich diese Kunstform berufen. Anlass für das Deutsche Tanzarchiv Köln, mit dieser Jahresausstellung im Tanzmuseum auf ein besonders spannendes Kapitel der Tanzgeschichte zurückzublicken.

Als der französische König und begeisterte Tänzer Ludwig XIV. im Jahr 1713, kurz vor seinem Tod, die „École de Danse“ an der Pariser Oper begründete, da ahnte noch niemand, dass der als „Sonnenkönig“ bezeichnete Herrscher damit den Grundstein zu einer der traditionsreichsten Ausbildungsstätten für Tänzer und Tänzerinnen legen sollte. Die dort gelehrte „Disziplinierung des Körpers und der Bewegung“ war der Ausgangspunkt der Entwicklung des klassisch-akademischen Tanzes, der mit dem romantischen Ballett im 19. Jahrhundert eine ungeahnte Popularität erreichte.

Eine Vielzahl von Geschichten, Histörchen und Mythen ranken sich um diese Kunstform: wie etwa die Legende von der Rivalität von Marie-Anne de Cupis de Camargo und Marie Sallé, der ersten Stars der Ballettgeschichte. Der Streit ihrer Bewunderer darüber, wer von den beiden die bessere Tänzerin sei, entschied sich Zeitgenossen zufolge erst in dem Moment als eine jüngere und wohl noch begabtere Tänzerin die Bühne betrat: Barbarina Campanini, genannt „die Barberina“. Oder aber die (Leidens-) Geschichte des Aufstiegs einer der berühmtesten Ballerinen der Tanzgeschichte, Marie Taglioni, durch Schulung und geschicktes Marketing seitens ihres Vaters.

Entsprechend dem Konzept des Tanzmuseums wurde der der Ausstellungsraum auch für diese Schau wieder komplett neugestaltet: mit einer Ausstellungsarchitektur und einer, die Schau abschließende Ausstellungsinstallation, die theatrale Inszenierung, Objektpräsentation und Besucherführung vereint. Basis der Ausstellung von Thomas Thorausch und Klaus-Jürgen Sembach sind einmal mehr die Schätze des Deutschen Tanzarchivs Köln – insbesondere die Kunstsammlung mit ihren reichhaltigen Graphikbeständen.

Die Ausstellung wird begleitet von einem Rahmenprogramm mit Führungen, Vorträgen, Gesprächen, Filmpräsentationen, Lesungen und Spielaktionen für Kinder. Dabei zielt das Programm auch darauf ab, immer wieder Verbindungen zur Alltagsrealität des klassischen Tanzes von heute herzustellen: mit Dokumentarfilmen, die einen Blick „hinter die Kulissen“ eines Ballettwettbewerbs oder einen Einblick in die Arbeit im Ballettsaal ermöglichen. Im Rahmen einer Gesprächsreihe geben Künstler und Kritiker Auskunft darüber, was Ihnen das klassische Ballett heute bedeutet, welche künstlerische und gesellschaftliche Relevanz es heute noch besitzt. Und im Mai 2014 werden Tänzer und Tänzerinnen schließlich das Tanzmuseum „erobern“: passend zum Thema sind es junge Schüler und Schülerinnen der Kölner Ballettschule Lindig.art, die sich tänzerisch mit der Ausstellung auseinandersetzen und am Sonntag, 18. Mai im Rahmen des Kölner Museumsfests die Ergebnisse dieser „Recherche mit dem Körper“ in der Ausstellung präsentieren.

Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7 (3.OG), 50670 Köln, Tel.: (0221) 888 95 -400 oder -444 (Museum), E-Mail: tanzarchiv@sk-kultur.de, www.sk-kultur.de/tanz/tanzmuseum

Ausstellung geöffnet täglich außer mittwochs, 14 -19 Uhr
Eintritt: 4,50 Euro (ermäßigt 2 Euro), montags freier Eintritt
Die Ausstellung bleibt am 24. und 31. Dezember geschlossen – alle übrigen Feiertage während der Weihnachtsferien geöffnet! (Am 25. und 26. Dezember ist der Eintritt frei!)

Das Deutsche Tanzarchiv Köln dokumentiert als Informations- und Forschungszentrum die Geschichte des Tanzes ab dem 15. Jahrhundert und entdeckt in seiner kontinuierlichen Aufarbeitung von Nachlässen und in der laufenden Übernahme aktueller Tanzdokumente neue Seiten bekannter Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart. Seit 1997 verfügt das Deutsche Tanzarchiv Köln im Haus über ein eigenes Tanzmuseum. In modernen, jährlich wechselnden Ausstellungen, die neue Perspektive aufzeigen, ist Tanz erlebbar.

Kontakt
Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur
Thomas Thorausch
Im Mediapark 7
50670 Köln
02218895400
tanzarchiv@sk-kultur.de
http://www.sk-kultur.de/tanz/tanzmuseum

Pressekontakt:
SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Dr. Ralf Convents
Im Mediapark 7
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