Touristen auf den Spuren von alten Richtplätzen

Museen in Lingen und Coevorden zeigen „grenzenlos strafen“

Touristen auf den Spuren von alten Richtplätzen

Sandra Schipper, Andreas Eiynck und Stefanie Ottens präsentieren die „Route Strafjustiz“ (Bildquelle: Emslandmuseum Lingen)

Zwei Museen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet haben zusammen die Ausstellung „grenzenlos strafen“ zusammengestellt. Sie ist bis zum 18. September im Stadtmuseum in Coevorden zu sehen und vom 8. Oktober an im Emslandmuseum in Lingen. Eingestimmt auf das Thema werden Besucher an zwölf Orten in der Region, die in der Broschüre „Route Strafjustiz“ zusammengefasst sind. Darin werden ein Dutzend historische Justizplätze im Grenzgebiet vorgestellt, darunter das älteste Gefängnis den Niederlanden auf der Burg Coevorden und eines der ältesten Justizgebäude in Niedersachsen, das Lingener Amtsgericht im Palais Danckelmann. Der Routenführer liegt in deutscher und niederländischer Sprache vor und ist ab sofort kostenlos in beiden Museen erhältlich.

Ein leichter Schauer läuft einem schon über den Rücken, wenn man erfährt, dass die Marktplätze in Coevorden und Lingen einst als Hinrichtungsstätten dienten. Vor einem schaulustigen Publikum wurden die Angeklagten abgeurteilt und ihrer Strafe zugeführt, die nicht selten auf dem Schafott oder am Galgen vollzogen wurde. Auch alte, längst vergessene Justizplätze in der Grafschaft Bentheim werden in der Route vorgestellt, etwa das Gogericht und der Galgenhügel in Emlichheim oder das Stadt- und Amtsgericht in Neuenhaus. Selbst die Äbtissin von Wietmarschen besaß einst eine eigene Justizhoheit, die sie allerdings im Bedarfsfall von auswärtigen Richtern aus Lingen, Nordhorn oder Rheine ausüben ließ. Lohne galt einst als „Hexennest“.

Wie kompliziert das Justizwesen in früheren Zeiten mitunter organisiert war, zeigt ein Blick auf die dörfliche Gerichtsbarkeit in Schepsdorf und Lohne. Konkurrierende Gerichte der Grafen von Bentheim und der Bischöfe von Münster mit unklaren Zuständigkeiten sorgten nicht nur unter Straftätern für Verwirrung. Das Lingener Stadtgericht ist im Routenverlauf durch die von innen noch heute sichtbare Gerichtslaube im Historischen Rathaus vertreten und auch das alte Lingener Landrecht wird erläutert, ein besonders regionales Recht, das nur in der Grafschaft Lingen galt und in Teilen auf den berühmten „Sachsenspiegel“ zurückgeht. Schließlich wird auf besondere Exponate zur Justizgeschichte in den Museen in Coevorden und Lingen hingewiesen, die den Ausgangs- und Endpunkt der neuen Route bilden.

Bildquelle: Emslandmuseum Lingen

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