Großes Hallenprojekt von Gerwald Rockenschaub im Kunstmuseum Wolfsburg ab 16. April 2011

Mit der Ausstellung „Gerwald Rockenschaub. multidial“ setzt das Kunstmuseum Wolfsburg nach Olafur Eliasson (2004), Douglas Gordon (2007) und zuletzt James Turrell (2009) seine Reihe der großen Hallenprojekte fort.
Großes Hallenprojekt von Gerwald Rockenschaub im Kunstmuseum Wolfsburg ab 16. April 2011

Eine Besonderheit der Architektur des Kunstmuseum Wolfsburg ist seine 40 x 40 Meter große und 16 Meter hohe Halle. Aus diesem Grunde stellt das Museum sie immer wieder ausgewählten Künstlern zur Entwicklung einer ortspezifischen Großinstallation zur Verfügung: 2004 Olafur Eliasson, 2007 Douglas Gordon und zuletzt James Turrell mit seiner überdimensionalen Ausstellung The Wolfsburg Project. Nach der großen Giacometti-Präsentation im Winter wird nun der Künstler Gerwald Rockenschaub einen „präzisen Eingriff“ vornehmen. Auf der letzten documenta 2007 in Kassel bestach er mit farbigen Installationen, die er an verschiedenen Punkten der Großausstellung platzierte. In Berlin überraschte er mit einer schlichten, aber wirkungsvollen Außengestaltung der Temporären Kunsthalle auf dem Schlossplatz.

In Wolfsburg nun errichtet Rockenschaub in dem monumentalen Innenraum eine im Winkel aufgebaute, 70 Meter lange und 11 Meter hohe Wand, die er auf der Schauseite mit Hunderten von verschiedenen, piktogrammähnlichen Motiven bis zu den Rändern ausfüllt. In den angrenzenden Kabinetten und auf der Empore erwarten den Besucher subtile Eingriffe in die Architektur und Objekte, die sowohl als Kunstwerke wahrgenommen werden können wie auch zum Gebrauch einladen. Ob es sich nun um Objekte, Installationen oder Folienbilder handelt, alle Elemente sind untereinander verschränkte Bestandteile eines Bezugssystems, das Kunstgeschichte, Popkultur und Architektur in sich vereint. Dies wird besonders in der raumgreifenden Arbeit inmitten der Halle deutlich, auf die sich der Titel der Ausstellung bezieht. Mit ihren zahllos erscheinenden Farbmodulen verwickelt sie den Betrachter in einen sublimen „Augensex“, der viel aussagt über unsere von Werbung und visuellen Reizen überflutete Alltagswelt, die scheinbar alle Möglichkeiten offen lässt: „multidial“ erweist sich daher auch als eine Art Denkmal für die heutige „Multioptionsgesellschaft“ (Peter Gross). Gerwald Rockenschaub wurde 1952 in Linz/Österreich geboren und lebt heute in Berlin. Diese Ausstellung ist vom 16.04. – 04.09.2011 zu sehen.

Parallel zur Ausstellung „Gerwald Rockenschaub. multidial“ zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg vom 05.03.2011 – 07.08.2011 die Ausstellung „Art & Fashion. Zwischen Haut und Kleid“.

Bildunterschrift: Detail aus: Gerwald Rockenschaub, Ohne Titel, 2010/2011, Wand mit 385 Sujets: Farbfolien, Dispersionsfarbe, Tischlerplatten auf Aluminiumkonstruktion, 1040 x 6610 x 60 cm, Courtesy Galerie Mehdi Chouakri, Berlin/Georg Kargl Fine Arts, Wien/Galerie Susanna Kulli, Zürich/Galerie Vera Munro, Hamburg/Galerie Eva Presenhuber, Zürich/Galerie Thaddaeus Ropac, Paris, Salzburg

Das Kunstmuseum Wolfsburg wurde im Jahr 1994 eröffnet und kann bereits heute auf eine einzigartige Geschichte mit einer Vielzahl maßgeblicher Ausstellungen und Veranstaltungen zurückblicken. Es ist in kurzer Zeit gelungen, das Haus regional zu verankern und gleichzeitig international Beachtung zu finden. Das Museum ist der Kunst aus Gegenwart und Moderne gewidmet und es vereint die verschiedensten Medien, angefangen von Malerei, über Skulpturen und Fotografie, Video und neue Medien bis zu Mode und Design. Das imposante, modernistische Gebäude im Zentrum der Stadt gelegen, präsentiert auf 3500 qm Ausstellungsfläche sowohl wechselnde Ausstellungen als auch Werke aus der Sammlung.

Kunstmuseum Wolfsburg
Rita Werneyer
Hollerplatz 1
38440 Wolfsburg
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