Konrad Adenauer über den Neustart der Stiftung Stadtgedächtnis

„Alle waren sofort dabei
– ohne Wenn und Aber“

Konrad Adenauer über den Neustart   der Stiftung Stadtgedächtnis

Der Vorstandsvorsitzende Konrad Adenauer und die Kölner Oberbrürgermeisterin Henriette Reker (Bildquelle: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia C)

Seit 2015 hat Konrad Adenauer das Amt des Vorsitzenden der Stiftung Stadtgedächtnis übernommen. Die Stiftung wurde gegründet, um die Archivalien, die beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs beschädigt wurden, zu restaurieren. Dazu sammelt die Stiftung Spenden und Sponsorengelder. Im Interview gibt er Auskunft über seine Ziele.

Herr Adenauer, die Stiftung Stadtgedächtnis hat in der Vergangenheit nicht nur positive Schlagzeilen produziert. Warum haben Sie dieses Amt angenommen?

Adenauer: Es ist tatsächlich nicht ein Amt, nach dem ich gerufen habe. Es war eher umgekehrt. Letztlich hat die Stiftung mehr Kosten produziert als Einnahmen. Erfolgsgeschichten sehen anders aus. Wenn man ein solches Amt übernimmt, muss man folglich aus der Defensive agieren. Das ist nicht einfach.

Warum haben Sie das Amt trotzdem übernommen?

Adenauer: Ich bin fest davon überzeugt, dass uns Kölnern, die wir so stolz auf unsere Geschichte sind, dieser Schatz des Archivs nicht egal ist. Ich habe in der Vergangenheit vermisst, dass die Rettung dieser Archivalien zu einem gelebten Anliegen der Stadtgesellschaft gemacht worden ist. Nur wenn dies gelingt, kann die Stiftung ihrer eigentlichen Aufgabe nachkommen, Gelder zu akquirieren.

Was haben Sie konkret nach ihrem Amtsantritt gemacht?

Adenauer: Zwei Dinge: Wir haben die Kosten der Stiftung für Personal- und Sachkosten drastisch reduziert. Außerdem haben wir zusammen mit Fachleuten eine Bestandsaufnahme gemacht. Wir haben uns dabei auch vor Grundsatzfragen nicht gedrückt. Hat ein Neustart überhaupt Sinn? Um es kurz zu machen, unser Resümee lautete: Ja.

Wie können Sie sich so sicher sein?

Adenauer: Wir haben gesagt, wenn es uns gelingt, exponierte Kölnerinnen und Kölner als Botschafter für die Kampagne und unser Anliegen zu gewinnen, dann ist die Idee nicht tot. Denn es gibt Menschen, die bereit sind, sich persönlich mit ihrem Namen hinter uns zu stellen. Ehrlich gesagt, die Resonanz war beeindruckend. Alle waren sofort dabei – ohne Wenn und Aber.

Warum muss eigentlich Geld für die Restaurierung gesammelt werden? Es gibt doch einen Rechtsstreit, bei dem der Verursacher ermittelt werden soll. Der muss doch für den Schaden aufkommen.

Adenauer: Das ist richtig. Allerdings wissen wir weder, wann es zu einem solchen Prozess kommt, noch wie er ausgeht. Davon dürfen wir uns angesichts der Bedeutung der bedrohten Archivalien nicht abhängig machen. Wir wollen, dass die Dokumente wieder verfügbar werden. Umgekehrt muss man so realistisch sein, dass wir als Stiftung niemals die Beträge einspielen können, die zur Gesamtrestaurierung erforderlich sind.

Welche Rolle spielt in Ihren Überlegungen der Neubau des Stadt-Archivs?

Adenauer: Eine zentrale. Dieses Haus ist eine große Chance für das Archiv und für die Stadtgesellschaft. Die Architektur sieht ein offenes Haus vor, das sich nicht abschottet. In dem neuen Archiv werden die Schätze zur Wirkung kommen. Es wird ein Platz für alle historisch Interessierten. Insofern haben wir einen Fixpunkt für unsere ganzen Bemühungen.
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Die Kampagnen-Homepage findet man unter: www.stadtgedächtnis.koeln

Bildquelle: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia C

Auf Initiative der Stadt Köln haben die vier Gründungsstifter, die Stadt Köln, das Land Nordrhein-Westfalen, die Evangelische Kirche im Rheinland und das Erzbistum Köln, gemeinsam die Gründung der Stiftung Stadtgedächtnis beschlossen. Sie unterstützt die Restaurierung der beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs beschädigten Archivalien.

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