Photobioreaktor für Aquakultur

Kreislaufwirtschaft in der Fischzucht

Photobioreaktor für Aquakultur

(NL/2316609677) Mikroalgenproduktion mit Aquakultur-Kreislauf-Wasser

Im Rahmen der Förderinitiative Nachhaltige Aquakultur der DBU hat IGV Biotech einen Photobioreaktor mit 3000 Litern Arbeitsvolumen in Betrieb genommen. In dem Photobioreaktor sollen Mikroalgen die im Kreislaufwasser gelösten Nährstoffe der Fischproduktion aufnehmen und mittels Sonnenenergie eine fettsäurereiche Biomasse aufbauen. Die produzierten Mikroalgen werden in Fischfutter eingearbeitet. In Fütterungsversuchen wird ihre Wirksamkeit als Ersatz bzw. Ergänzung von dem bisher verwendeten Fischöl bzw. Fischmehl getestet.
Der globale Bedarf der Nahrungsindustrie an Fischprodukten steigt rapide an und stellt die produzierenden Länder vor Herausforderungen. Die Abwässer der Produktionsanlagen, die sich auch in schützenswerten Flusslandschaften, Au- oder Mangrovenwäldern befinden, werden häufig nicht ausreichend geklärt in die Umwelt entlassen. Die enthaltenen Nährstofffrachten können Grundwasser und Biotope belasten oder unkontrollierte Algenblüten mit negativen Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem Meer verursachen. Zudem wird gegenwärtig zur Produktion von industriellem Fischfutter oft ein hoher Anteil an Fischen verwendet, was die Bestände in den Fanggebieten massiv unter Druck setzt. Die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Initiative unterstützt Lösungsansätze für diese Problematik. Unter Federführung der IGV GmbH, bzw. ihres auf Mikroalgen spezialisierten Bereiches IGV Biotech, haben sich ein Aquakulturbetrieb und ein Futtermittelhersteller zu einem Dreier-Verbund zusammengeschlossen.
Mikroalgen und Fische teilen sich ihren natürlichen Lebensraum. So können Mikroalgen für ihr Wachstum neben Sonnenlicht und CO2 die in den Exkrementen der Fische enthaltenen Nährstoffe verwerten. Die aquatische Nahrungskette beginnt als erstes Glied mit den Mikroalgen, die von Kleintieren und Krebsen gefressen werden, die wiederum in Form von Lebendfutter Fischen als Nahrungsgrundlage dienen. Mikroalgen haben somit das Potential, einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Aquakultur-Kreislauf zu schließen.
In diesem Projekt werden die Abwässer des Aquakulturbetriebes in einem Photobioreaktor zur Produktion von Mikroalgen genutzt und die Effizienz der Umwandlung untersucht. Aus der Vielfalt der Mikroalgenarten wurde eine Spezies gewählt, die über einen besonders hohen Anteil an Fettsäuren verfügt. Die produzierten Mikroalgen werden nach der Ernte in ein Spezialfutter für Fische eingearbeitet. Hierdurch werden Fischöl und Fischmehl in verschiedenen Mengen ersetzt und das Futter anschließend in Fütterungsversuchen mit Jungfischen getestet.
Mit dem Photobioreaktor PBR 3000 G hat IGV Biotech einen zentralen Prozess- und Anlagenteil zum Projekt beigetragen. Der auf einem mobilen Stahlrahmen aufgebaute Photobioreaktor, d.h. der Reaktor zur Produktion von Biomasse mittels Photosynthese, ist aus drei parallelen Glasrohr-Modulen zusammengesetzt und verfügt über ein Gesamtvolumen von 3000 Litern. Die mit den Nährstoffen im Fischabwasser und konzentriertem CO2 versorgte Algensuspension wird in den Röhren mit dem natürlichen Sonnenlicht versorgt und nutzt es zur Photosynthese. Dabei wird das CO2 absorbiert, zu Fetten und allen anderen Zellinhaltsstoffen umgebaut und reiner Sauerstoff in die Umgebung entlassen. Sind die Mikroalgen ausreichend gewachsen, werden sie geerntet.

IGV Biotech erforscht und entwickelt seit mehr als 30 Jahren Konzepte und Anlagen zur Verwendung der Mikroalgen. Neben verschiedenen Algen-Produkten wie Wirkstoffextrakten oder der hauseigenen Kosmetikserie Aquaflor, haben sich die Photobioreaktoren auf Basis von Glasröhren weltweit in der Hochwert-Produktion von Mikroalgen etabliert. IGV Biotech ist mit mehr als 200 verkauften geschlossenen Photobioreaktoren weltweit führend und engagiert sich weiter für eine massenmarkt-taugliche industrielle Produktion von Mikroalgen.

Kontakt:
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