Tanzen, singen, konstruieren: Kita-Kinder erleben Kulturwelten

1.500 begeisterte Gäste beim 4. Kinder-Kunst-Tag

Tanzen, singen, konstruieren: Kita-Kinder erleben Kulturwelten

Kinder-Kunst-Tag Baden-Württemberg 2019: Beim Stuttgarter Ballett konnten Kita-Kinder mitmachen. (Bildquelle: element-i Bildungsstiftung/Perper)

Die element-i Bildungsstiftung, die jetzt erneut den jährlichen Kinder-Kunst-Tag Baden-Württemberg veranstaltete, freut sich über viel Lob von teilnehmenden Kultureinrichtungen und Kita-Gruppen. Der Tag gewährt ungewöhnliche Einblicke: Vier- bis sechsjährige Kinder lernen Kunst-Institutionen kennen, schauen hinter die Kulissen und können oft direkt mitmachen. In Stuttgart ging es unter anderem ums Ballett, um tierische Konstrukteure und den Chorgesang.

Bei 50 Theatern, Museen, Galerien, Bibliotheken, Musikschulen und Orchestern in zehn baden-württembergischen Städten hieß es gestern: „Türen auf für junge Gäste“. Der Kinder-Kunst-Tag der element-i Bildungsstiftung hatte mit 1.500 Mädchen und Jungen aus insgesamt 100 Kitas so viele Besucherinnen und Besucher, wie noch nie in seiner jetzt vierjährigen Geschichte. In mancher Kita ist der jährliche Kinder-Kunst-Tag bereits fest eingeplant. „Wir profitieren immer wieder von ungewöhnlichen Einblicken und Erfahrungen. Dieses Jahr sind wir mit unseren Großen, die im Herbst in die Schule kommen, hier im Stuttgarter Ballett“, sagt Gerhild Vossler aus dem element-i Kinderhaus Bengelbande. Jan, der mit einer Kindergruppe aus seiner Kita Apfelbäumchen ebenfalls ins Opernhaus kam, staunt als er den prächtigen Bau betritt. „Das ist ja ein Königshaus!“, sagt er. Die ehemalige Tänzerin Katharina Kluge, die heute als Pädagogin die Liebe zu ihrer Kunst an junge Gäste weitergibt, pflichtet ihm bei: „Ganz recht. König Wilhelm II. von Württemberg hat dieses Haus vor 107 Jahren bauen lassen.“ Heute beherbergt es Oper und Ballett.

Für viele ist es die erste Balletterfahrung

Für ihre abendlichen Aufführungen auf der riesigen Bühne, über die die Kinder bei ihrem Rundgang staunen, trainieren die Tänzerinnen und Tänzer hart. Was das bedeutet, das erleben die jungen Gäste heute selbst. In einem Trainingsraum im zweiten Stock gibt Katharina Kluge ihnen eine Ballettstunde. Für die meisten Kinder ist dies der erste Kontakt mit dieser Kunstform. Lediglich drei Mädchen berichten, dass sie bereits Balletterfahrung besitzen.

Das Training ist lustig – und schweißtreibend

Konzentriert verfolgen die Kinder, was ihre Tanzlehrerin ihnen erklärt und vormacht. Sie sitzen wie Schildkröten, stehen wie Pinguine, hüpfen wie Störche oder bewegen sich auf allen Vieren wie Bären, die in zähmen Honig festkleben. Und sie tänzeln grazil flügelschlagend als Schwäne quer durch den Raum. „Der Bär zu sein, hat Spaß gemacht. Das war so lustig“, resumieren einige der Kinder. Nathalie fand den Schwanentanz sehr schön. Johanna ist die Kleiderkammer, die die Kindergruppen während ihres Rundgangs besuchte, in Erinnerung geblieben. Die Ritterrüstung dort hätte sie am liebsten mitgenommen.

Bereichert durch neue Impulse

Jennifer Witowski, Pädagogin aus der Kita Apfelbäumchen, berichtet, dass der Ballettbesuch ein aktuelles Interesse vieler ihrer Kita-Kinder aufgreife. „In der Kita denken sie sich oft eigene Choreografien aus, die sie dann vorführen. Mal sehen, welche Inspirationen ihnen unser heutiger Besuch hier gibt. Wir werden morgen in der Kinderkonferenz darüber sprechen und gemeinsam überlegen, ob und wie wir uns weiter mit dem Thema Tanz beschäftigen wollen.“

Im Stadtpalais: Wer baut was?

Das Stadtpalais, das das Stuttgarter Stadtmuseeum beherbergt, ist Ziel einer Kinder-Gruppe aus der Kita Allmendäcker. Gemeinsam mit Museuumspädagogin Anja Weller staunen die Jungen über die Kunstfertigkeit von Ameisen, Bienen, Wespen und Vögeln, die für ihre Nachkommen bemerkenswerte Bauten errichten. Zu den Wespen fiel den Kindern vor allem eines ein: Wie man ihnen Fallen stehen und sie töten kann. „Sie gehen an meinen Apfelsaft“, sagt ein Junge. Und dann stächen sie und das tue weh. „Wespen wollen nicht böse sein“, gibt Anja Weller zu bedenken. Sie mögen nur dummerweise das gleiche Essen wie wir. Vielleicht sollten wir ihnen einfach etwas abgeben.“ Erzieherin Sarah Bytzek staunt über das Durchhaltevermögen ihrer Schützlinge, die sich mit immer neuen Ideen zu Wort melden und von eigenen Erfahrungen mit den Tieren berichten.

Kinder-Kunst-Tag passt zu Kita-Konzept

Zum Schluss machen es die Kinder dem Teichrohrsänger nach, der sein kunstvolles Nest zwischen Schilfrohren erbaut. Sie nutzen Stöcke, Wollfäden, Bast, Federn und Watte, um ein eigenes Nest zu konstruieren und es gemütlich auszustaffieren. „Der Kinder-Kunst-Tag hilft uns, den Kindern Einblicke in neue Welten und Themengebiete zu geben“, resumiert Sarah Bytzek. „Das Konzept des Aktionstags passt hervorragend zu unserer Pädagogik. Wir arbeiten sehr projektbezogen und beziehen gerne Künstlerinnen und Künstler sowie Menschen anderer Professionen ein.“

Was lernt ein Chorknabe?

Bei den Hymnus Chorknaben hat sich inzwischen eine Jungengruppe aus dem Kinder- und Familienzentrum Landhausstraße eingefunden. Marion Wahl zeigt ihnen, was die Nachwuchs-Chorknaben – die Jüngsten sind fünf Jahre alt – bei ihr so alles lernen. Als sie das Klavier öffnet, ist sie schnell umringt von ihren jungen Gästen. Jeder möchte einmal spielen. Mit Wahls professioneller Klavierbegleitung singen die Jungen dann gemeinsam „Alle meine Entchen“. Noch lustiger wird es, als sie den Text durch Tierlaute ersetzen und nur noch ihr „Quak, quak, quak“ oder „Wau, wau wau“ zu hören ist.

Die Stimme ist ein besonderes Instrument

Was ein Chorknabe sonst noch so können muss? „Do, re, mi, fa, so, la, ti, do“, intoniert die Lehrerin mit beachtlichem Stimmvolumen. Die Jungen staunen und machen es ihr nach. Zu jeder Silbe gehört eine Tonhöhe und eine Handbewegung. Jetzt ist Konzentration gefragt. Hassan scheint das mühelos zu gelingen. Wer möchte, könne in Zukunft häufiger zum Singen herkommen, lädt Marion Wahl ein. Sie freut sich über jeden, der das Angebot annimmt. „Unsere Singstimme ist unser ureigenstes Instrument, mit dem sich Gefühle ausdrücken lassen, wie auf kaum eine andere Weise“, schwärmt sie. Während Hassan bei dem Gedanken ans Singen strahlt, schüttelt sein Sitznachbarn nur den Kopf. Eines ist jedoch für alle klar: Was sie heute hier erlebt haben, kannten sie vorher noch nicht. „Ich bin gespannt, was die Jungen morgen in unserer Kinderkonferenz in der Kita den anderen über den Besuch im Haus der Hymnus Chorknaben berichten werden“, sagt ihre Erzieherin Katy Soufir.

Bildquelle: element-i Bildungsstiftung/Perper

Die element-i-Bildungsstiftung

Die 2011 gegründete element-i Bildungsstiftung ruft Bildungsprojekte für Kinder ins Leben, setzt sich für Kinderrechte ein und fördert Innovationen im Bildungssektor. Neben dem Kinder-Kunst-Tag organisiert sie zum Beispiel den Tüftler- und Forscherinnentag Baden-Württemberg, bei dem Kita- Kinder regionale Unternehmen aus Handwerk und Technik kennenlernen. Mit dem bundesweit ausgelobten Kita-Innovationspreis KitaStar unterstützt die Stiftung die Weiterentwicklung der Kita- Pädagogik. Dem Stiftungsgedanken liegt das element-i Leitbild zugrunde. Der Name element-i steht für die elementare Bedeutung, die Individualität, Interesse und Interaktion für die Bildungsprozesse von Kindern (und Erwachsenen) haben.

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